Direkt zum Hauptbereich

Geheimnisse von Montabaur

Der Magdalenenaltar

Vor einiger Zeit war ich auf dem Friedhof in unserer Kreisstadt, dem schönen Montabaur. Die alte Friedhofskapelle (erbaut 1849) war geöffnet, und darin befand sich ein Maria Magdalena geweihter Altar, darüber das dazugehörige Altbarbild mit Darstellung von MM in rotem Gewand, unter dem Kreuz kniend. Auf dem Altar befindet sich ein Templer- bzw. Johanniterkreuz - es ist nicht das einzige, das sich in Montabaur findet - ein weiteres ist auf einer Säule unterhalb des Krankenhauses, und in einer Kapelle in der Staudter Str., Ortsteil Allmannshausen, befindet sich ein weiterer Altar mit Templerkreuz. Die Marien-(Magdalenen?)-Statue darüber hat ein rotes Gewand, wie viele Marien (Magdalenen!) in der Region.

Magdalenenaltar von Montabaur, Alte Friedhofskapelle

                                           Magdalenenaltar, Alte Friedhofskapelle Montabaur
 

Vor kurzem fand ich dann drei Vermerke in den "Nassauischen Annalen", dass Montabaur im Jahr 1383 einen Magdalenenaltar besaß! (Vgl. Nassauische Annalen, 63. 1952, S. 316, 319, 321)
Er hatte Einkünfte (Steuereinnahmen, so genannte "Gefälle") aus Görgeshausen, Ehringhausen und Langenseyn, alle von 1383.

Ob es sich bei dem Altar in der Friedhofskapelle um den alten von 1383 handelt, ist im Augenblick noch ungeklärt, aber doch einigermaßen wahrscheinlich. Denn wenn nicht, hätte es noch einen zweiten aus späterer Zeit gegeben. Auf jeden Fall ein Zeichen der Verehrung von MM bei uns in "Mons Tabor". Es müsste auch geklärt werden, warum Altar und Bild aus der Pfarrkirche St. Peter in Ketten entfernt wurden, um ihn in der Friedhofskapelle aufzustellen. Besagte Pfarrkirche war im 14. Jahrhundert das einzige bedeutende Gotteshaus in Montabaur, deshalb ist es wahrscheinlich, dass der MM-Altar einst dort seinen Platz hatte. Zudem befindet sich dort die sehr alte Statue einer Heiligen, bei der es sich wohl um MM handelt. Bemerkenswert ist auch das Patrozinium "St. Peter in Ketten". Das klingt fast so, als ob Petrus dort anfangs eine untergeordnete Rolle hatte, und eventuell MM über ihm stand?

Interessant ist auch das Oratorium in Montabaur, Hinterer Rebstock. Die Maria mit Kind hat ein rotes Kleid und trägt ein Kreuz auf einem Reichsapfel - eine für die Mutter Jesu eher unübliche Darstellung. Es dürfte MM mit ihrem Sohn sein!

Montabaur, Hinterer Rebstock, Marienbildnis

                                                        Marien-(Magdalenen?) Bildstock
                                                        Montabaur, Hinterer Rebstock

                                                             

Ein sehr spannendes Thema.

Nur 6 km von Montabaur, in Großholbach, hatte die Dreifaltigkeitskirche (1467 der Mutter Jesu geweiht, davor womöglich MM) ein altes MM-Bild, das älteste Gemälde in der Kirche dort. Ein weiteres Zeichen für eine MM-Verehrung bei uns in der Region.

Großholbach, Magdalena-Gemälde in der Kirche

                                            Maria Magdalena in der Kirche Großholbach

 

Montabaur und der Berg Tabor in Israel

Kam Jesus nach Montabaur?

In den Forschungen der Wissenschaftlerin Arwen in ihrer TG-Gruppe "Die wahre Offenbarung deutscher Geschichte" geht diese davon aus, dass viele Ereignisse, die wir aus Bibel und Apokryphen kennen, in Germanien bzw. dem Deutschen Reich stattfanden! So soll die Kreuzigung Christi (bei den Germanen Sigmund genannt) in Goslar stattgefunden haben, der einzigen Stadt in der zwölf Stadttore belegt sind, was der Schilderung des Neuen Jerusalems in der Offenbarung entspricht - um nur eines von vielen Argumenten zu nennen. Mario Prass dagegen behauptet, die Kreuzigung habe in Konstanz auf dem Lorettoberg stattgefunden, wo heute eine der Mutter Jesu geweihte Kapelle steht.

Nun gibt es manche Indizien, die darauf hindeuten, dass Jesus die Kreuzigung überlebte, und es stellt sich die Frage, wohin seine Wege anschließend führten. Eine interessante Stelle bezüglich dieser Frage findet sich im apokryphen Hebräerevangelium, datierend aus dem 2. bis 3. Jahrhundert. Dort spricht Jesus:

"Sogleich nahm mich meine Mutter, der Heilige Geist, an einem meiner Haare und trug mich fort auf den großen Berg Tabor."


Denselben Spruch finden wir auch in den Homilien zum Jeremiabuch des Origenes und drei Mal bei Hieronymus. Alle nennen dabei das Hebräerevangelium als Quelle. Die Erwähnung, dass die Ruachmutter ihn an einem seiner Haare nahm und forttrug, kann natürlich nur metaphorisch gemeint sein, anscheinend ein Sinnbild für eine Art von Fluggerät. Einer Tradition zufolge soll der Berg Tabor der Ort der Verklärung Christi sein.

Der Berg Tabor wird in aller Regel als ein 458 Meter hoher Berg in Israel lokalisiert, doch es gibt auch einen Taborberg auf dem Bodanrück bei Konstanz (473 Meter hoch). Aus der Ferne betrachtet, ähnelt der Berg in Israel dem Berg, auf dem die Stadt Montabaur mit seinem attraktiven Schloss erbaut ist (siehe Bilder). Der Montabäurer Berg ist zwar mit 230 Metern nur halb so hoch wie der in Israel, ähnelt von seiner Form her diesem jedoch sehr stark. Wohl deshalb fühlte sich, so behauptet eine Legende, Bischof Theodorich, nach seinem Aufenthalt beim Berg Tabor in Israel, an die dortige Anhöhe erinnert, als er im 12. Jahrhundert nach Montabaur kam, das damals Humbach (auch: Hunbach) hieß. Deshalb ließ er den Ort im Westerwald in Mons Tabor (Monthabor, Montabur) umbenennen. Allerdings ist in der, wahrscheinlich älteren, Heldensage von Ortnit bereits der Ortsname Muntebur belegt. Ortnit ist ein Held, der beim Versuch, eine Drachenbrut zu töten, von der Drachenmutter getötet und später von Wolfdietrich gerächt wird. Noch wichtiger ist: Es gibt einen alten Mythos von König Taborein, nach dem die Stadt vor langer Zeit ihren Namen hatte! Hofrat Linz erzählt in seiner Beschreibung der Ämter Montabaur und Meudt:

„Die Stadt Montabaur oder vielmehr das Schloss daselbst hieß ursprünglich Taborein, und ist von dem siebenden König der Schamberen Bastan genannt im 33. Jh. dessen Regierung und 3705, des Welt Alters mithin 244 Jahre vor Christi Geburt durch folgende Veranlassung gebauet worden.“ (Meister, Karl A. A.: Geschichte der Stadt und Burg Montabaur, Montabaur 1876, S. 85).

Der Hofrat berichtet dann weiter, wie ein König Marcomius, König der Cimmerier (Kimmerer), aus dem Geblüt der trojanischen Antenors stammend, im Jahr der Welt* 3519 sich nach Deutschland gewendet habe. Seine Generation lebte da fort bis ins fünfte Glied, bis zum Tode sechsten König Heleni, dessen Bruder Bastan zum darauf zum siebten König ausgerufen wurde. Im 33. Jahr seiner Regierung setzte er mit einem großen Heer über den Rhein, und in dem Gebiet des heutigen Montabaur besiegte er den dortigen König Taborein. Bastan erbaute eine Burg, und zum Gedächtnis an den besiegten König ließ er die Stadt Taborein nennen. Das alles laut Meister zu lesen in des „Friderici Lucas Beschreibung des Fürsten Saal“. (Meister 1876, S. 85f.)

Wie man sieht, sind die Wurzeln von Montabaur als Taborein erheblich älter als die Änderung des Namens von Humbach durch Bischof Theodorich. Deshalb stellt sich natürlich die Frage, warum die Stadt von Taborein in Humbach umbenannt wurde. Offenbar wurde Taborein einst zerstört und auf seinen Überresten entstand später das Dorf Humbach.

Laut der offiziellen Geschichtsschreibung, welche diese Legende geflissentlich ignoriert, kann die Geschichte Montabaurs lediglich bis ins Jahr 959 n. Chr. zurückverfolgt werden. Offenbar hat man dafür gute Gründe - etwa um einen Aufenthalt von Jesus alias Sigmund und Maria Magdalena alias Swanhild zu verschweigen?
Von Swanhild gibt es deutliche Hinweise, dass ihre ursprüngliche Heimat in Dänemark war, genauer gesagt Swanawald auf Seeland, und dass sie von dort in die Region Goslar gelangte, unter anderem auf den Brocken, den berühmten Hexenberg (darüber in einem späteren Beitrag mehr)! Kamen sie dann nach der Kreuzigung in die Region Montabaur? Es würde einen gewissen Sinn ergeben.

* Jahr der Welt oder Weltjahr ist eine Bezeichnung für die Zählung der Jahre vom ermittelten Zeitpunkt der biblischen Schöpfung an. Danach beginnt diese, den meisten Berechnungen nach, um etwa 4000 v. Chr. oder wenige Jahrhunderte später.

 

Berg Tabor in Israel
                                                                    Berg Tabor in Israel

 

Schloss Montabaur
                                                                      Schloss Montabaur

 

Mehr über Montabaur, Großholbach, den Malberg, Mengerskirchen, und auch einiges über Köln im Buch:
"Die Herrin des weißen Waldes".
https://gcmm.jimdofree.com/b%C3%BCcher/die-herrin-des-wei%C3%9Fen-waldes/


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Das Evangelium der Pistis Sophia

Das Evangelium der Pistis Sophia Nach der Ausgabe des hermanes T. Verlag C. M. Siegert Bad Teinach – Zavelstein 1987   . 134 DIE DREIZEHN REUEGESÄNGE DER PISTIS SOPHIA KAPITEL 1 Es geschah nun, als Jesus von den Toten auferstanden war, da verbrachte Er elf Jahre im Gespräch mit seinen Jüngern und belehrte sie nur bis zu den Bereichen des Ersten Gebotes und des Ersten Mysteriums innerhalb der Schleier des Ersten Gebotes. Dies ist das vierundzwanzigste Mysterium von innen nach außen, - von jenen, die sich im zweiten Raum des Ersten Mysteriums befinden, welches allen Mysterien voransteht: der Vater in Gestalt der Taube. Und Jesus sprach zu seinen Jüngern: "Ich bin hervorgekommen aus dem Ersten Mysterium, welches das letzte, nämlich das vierundzwanzigste Mysterium ist.' Und die Jünger hatten weder gewusst noch begriffen, dass innerhalb dieses Mysteriums noch etwas anderes bestehe; denn sie dachten von diesem M

Oh Tannenbaum

Was wirklich hinter dem Tannenbaum steckt Der Ursprung des Namens Der Tannenbaum ist neben der Eiche der populärste Baum der Deutschen, und auch vieler anderer Europäer. An Heiligabend singt man bei der Bescherung „O Tannenbaum“, und verklärt die grünen Nadeln dabei zu grünen „Blättern“. Nahezu in jedem Wohnzimmer steht ein mehr oder weniger großes Exemplar einer jungen Tanne. Doch wie kam es dazu? Wie konnte dieser Baum eine derartige Beliebtheit erlangen? In der Mundart wird die Tanne oft einfach nur „Tann“, Dann“ oder auch „Do a nn“ genannt. Im Germanischen heißt „dana“ Große Mutter.   Dann, Danu, Donau und Danū Der alte Name von Tennenbach bei Emmendingen beispielsweise lautete „Tannebach“ oder „Tenenbach“, rührt also her von der Tanne, die im Volksmund „Dann“ genannt wurde. Auch die Orte Denzlingen (von „Dänn/Denn“) und Teningen (von Tänn) weisen auf den Tannenbaum hin. Die „Dann“ aber bezieht sich letztlich auf niemand anders als die keltische Muttergöttin Danu, und i