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Theologische Magdalenenverehrung bei Origenes von Alexandria



© 2013 by Klaus Mailahn




Einführung


Vor einiger Zeit fand ich in einer älteren Ausgabe der Zeitschrift esotera einen Artikel über Maria Magdalena mit dem Titel „Die heiligen Huren“.[1] Darin standen einige bemerkenswerte Bezeich­nungen, die laut der Autorin, Irene Dalichow, kein Geringerer als der Kirchenvater Origenes von Alexandria, einer der besten – und zugleich auch in Ungnade gefallenen – Theologen der der Kirche über Maria Magdalena, die Frau aus Magdala, gemacht haben soll. Dalichow zufolge soll Origenes sie folgendermaßen genannt haben:

1) Jerusalem
2) Unser aller Mutter
3) Von Beginn aller Zeit aller lebend
4) Unsterblich
5) Ecclesia

Da nun eine esoterische Zeitschrift nicht unbedingt die Art von Quelle ist, die man in einer theologischen Arbeit angeben möchte, ging ich der Quellenangabe bei Dalichow nach und stieß so auf „Das geheime Wissen der Frauen“ von Barbara Walker,[2] auch nicht gerade eine optimale Quelle, aber immerhin schon besser. Walker führt dieselben Bezeichnungen wie Dalichow auf und spricht von einer „mystischen Hingabe“, die Origenes für Maria Magdalena gehabt haben soll. Unabhängig von der Frage, inwieweit dies stimmen mag, führte mich Walkers Lexikon zu einer sehr bemer­kenswerten Arbeit von Marjorie M. Malvern, „Venus in sackloth. The Magdalen’s origins and metamorphoses”,[3] und diese geht im Kapitel „The Magdalen’s link with an ancient goddess of love“ ausführlich auf Origenes und Maria Magdalena ein. Last but not least fand ich noch einen sehr interessanten Artikel von Hermann-J. Vogt über Origenes im LThK,[4] der ebenfalls einige Aufschlüsse zum Thema dieses Aufsatzes zu bieten hat, sowie die deutsche Version zweier Homilien zum Hohelied, übersetzt von Karl Suso Frank.[5]

Aus dem Leben des Origenes


Origenes wurde etwa im Jahr 185 in Alexandrien geboren und erlangte dank der Bibliothek von Alexandria, der größten ihrer Zeit, schnell umfangreiche Kenntnisse biblischer und anderer Texte. Er war schon als junger Mann ein sehr gläubiger Mensch, und interessanterweise war er schon in jungen Jahren von der Botschaft des Hohenliedes angezogen. Eine Bearbeitung, die er noch in seiner Jugendzeit verfasste, ist uns erhalten geblieben.[6] Um Christus ähnli­cher zu werden, entschied er sich zu dem Schritt der Selbstkastration, was er später schwer bereute.[7] Denn es sollte sich herausstellen, dass dieser Akt die ihn bedrängende Lust keineswegs verdrängte, wie er sich erhofft hatte, sondern im Gegenteil sein Leiden noch verschlim­merte. Wenn man bedenkt, dass Origenes in Gestalt des Hohenliedes mit einem hoch erotischen Text konfrontiert war, muss die Frage erlaubt sein, ob seine Selbstverstümmelung damit in Zusammenhang steht. Erst viel später, um etwa 240, mit 55 Jahren, wird er dies in der umfangreichen Kommentierung des Hohenliedes verarbeiten, indem er im Rahmen seiner Sexualfeindlichkeit die Braut des Hohenliedes zum Symbol für die Kirche, die Ecclesia, umdefiniert. Und als Ecc­le­sia wiederum bezeichnete er auch Maria Magdalena.

Origenes bekämpfte zwar die Gnostiker, übernahm allerdings einzelne Elemente ihrer Lehren und wurde wiederum selbst wegen von der kirchlichen Lehre abweichender Meinungen als Häretiker bekämpft und mit dem Bannfluch belegt. Dabei spielte vielleicht auch eine Rolle, dass er im Kirchenstreit Partei für den mit ihm befreundeten Hippolyt von Rom (170-236) ergriff. Unter den Qualen der Folter starb Origenes um die Jahreswende 253/254, ohne wieder in die Kirche aufgenommen worden zu sein. Noch lange nach seinem Tod wirkten seine Ansichten in den so genannten origenisti­schen Streitigkeiten nach. Eines seiner größten Vermächtnisse – und wohl ein weiterer Grund für die Kirche, ihn zu anathemisieren – ist, dass bei ihm als einzigem Theologen des Westens seiner Zeit Auslegungen zu finden sind, die auf die Reinkarnationslehre zielen. So geht er davon aus, „dass nach unendlich langen Zeiträumen alle vernünftigen Seelen in den Zustand der Vollkommenheit zurück­geführt werden“ (Apokatas­tasis), und nicht nur das: der Endzustand werde aufgrund der nun gegen einen erneuten Abfall in der Liebe gefestigten Seelen den Urzustand noch übertreffen. Dies zeigt bereits, welch tiefblickenden Menschen wir hier vor uns haben – einen, der uns übrigens auch, wie schon Hippolyt, von Maria Magdalena als Überbringerin von Lehren an verschiedene gnostische Gemeinden berichtet.

Einflüsse auf Origenes


Die zu Anfang dieses Artikels aufgeführten Attribute zu Maria Magdalena stammen aus Origenes’ Kommentar zum Hohenlied. Gerade bei diesem Werk von ihm muss man hier zunächst den Hintergrund, von dem er beeinflusst war, im Auge behalten. Orige­nes hat seine Gedanken und Ideen über Maria Magdalena und Christus vor allem vom Hohenlied, den Weisheits­büchern des ATs sowie von Platons Symposion, dieser wiederum von der griechischen Mythologie, besonders den Mythen von Aphrodite. Im Symposion schreibt Platon:[8]

„Wir wissen, dass die Göttin Aphrodite untrennbar mit der Liebe verknüpft ist. Doch wenn da nur eine einzelne Aphrodite wäre, gäbe es auch nur eine einzelne Liebe! Wenn es jedoch zwei Aphroditen gibt, dann folgt daraus, dass es auch zwei Arten von Liebe gibt. Wer nun sind die beiden Aphroditen? Die eine ist die mutterlose Tochter des Uranus, aus dem Schaum der Wellen geboren; diese ist die Himmlische Aphrodite. Und es gibt die jüngere, das Kind von Zeus und Dione, und diese wird die Gewöhnliche Aphrodite genannt.“

Die beiden Aphroditen stehen für die höhere und die fleischliche Liebe. Sie entsprechen der alten und Neuen Eva und sind zugleich das Vorbild der oberen und unteren Sophia in der Gnosis. Die Neue Eva und die obere Sophia aber sind mit Maria Magdalena assoziier­bar, denn Maria Magdalena gilt nach Hippolyt von Rom als die „Apostelin werdende Eva“ – die Frau, die sich nicht vom Herrn abwendete, sondern zu ihm hielt über den Tod hinaus. In Bezug auf die gnostiche Sophia aber gilt Maria Magdalena als die inkarnierte Äonin. Bereits Hans-Martin Schenke arbeitete einst folgende Kons­tellation aus: Die Ruachmutter ist die Gefährtin von Christus im Pleroma, Sophia diejenige vom Soter in der Ogdoad, und Maria Magdalena schließlich diejenige von Jesus in der irdischen Welt.[9]

Origenes hat schon damals die Göttlichkeit von Maria Magdalena anhand des Vergleichs mit der griechischen Liebesgöttin ausge­macht, sie dann aber Christus untergeordnet, so wie es auch die Gnostiker taten. Zudem ist bei ihm ebenfalls die Verbindung von Maria Magdalena zur Ruachmutter erkennbar. Denn, so schreibt er, wenn Maria Jesus die Füße salbt, ist die Kirche mit dem Duft des Heiligen Geistes erfüllt.[10]

Besonders angetan war Origenes vom Hohenlied, und gerade hinsichtlich Maria Magdalena ist daher dieser Bibelteil für ihn von allergrößter Bedeutung. Die Hochzeit im Hohenlied ist für Origenes keine „fleischliche“ Hochzeit, sondern ein Mysterium höherer Liebe von größter Bedeu­tung,[11] denn wie viele andere Kirchenväter, so hatte auch er die höhere Liebe erkannt, die in Gestalt von Jesus Christus und Maria Magdalena in die Welt gekommen war. Etwas Unfassbares war geschehen: Gott war Mensch geworden! Die Glaubensvorstellungen des alten Heidentums waren damit überwun­den, und es galt, eine theologische Trennlinie zu ziehen. Um das schier Unbegreifliche in Worte zu fassen, bedienten sich viele Kirchenväter der Allegorie. Als Vorlage für ihre Bildersprache diente ihnen in erster Linie das AT. Jegliche Personen dort wurden als Vorbildungen NTlicher Personen angesehen. Auf Maria Magda­lena wurde zunächst das alte Bild von Eva als Sünderin übertragen und mit dem von Sophia und der Braut Sulamith im Hohenlied vereinigt, sodass sie daraufhin erhöht und zur Neuen Eva werden konnte, wie es vor allem durch Hippolyt geschah, womit er Origenes ganz erheblich beeinflusst haben dürfte.

Sehr wichtig waren für Origenes außerdem die Weisheitsbücher des ATs, und insbesonderse, was die Bezeichungen „Von Anbeginn aller Zeit an lebend“ und „unsterblich“ angeht, so sind diese Be­schreibungen aus den Proverbien, den Sprüchen Salomos, bestens bekannt.

Origenes’ exegetische Methodik


Origenes benutzt den platonischen Glauben an „die Korrespon­denzen aller Dinge auf Erden und ihrer Himmlischen Vorbilder“, um die Stichhaltigkeit seiner eigenen Fähigkeit zu verteidigen, das in den Worten des Hohenliedes zum Ausdruck kommende Verborgene zu offenbaren. Um das platonische Dogma von den Korresponden­zen zu unterstützen, bedient sich Origenes auch Begriffen aus dem Buch der Weisheit, welches, wie das Hohelied, anachronistisch Salomo zugeschrieben wird. „Ich durfte beides erkennen, sowohl das, was geheim und das was offenbar ist, denn die Weisheit, die Gestalterin aller Dinge, lehrte mich.“ Wenn Origenes daher Bezug auf das Hohelied nimmt, dann in erster Linie allegorisch, allerdings nicht in der seinerzeit üblichen vierfachen Methode der Exegese, sondern in einer dreifachen. Diese dreifache Methode spiegelt sich in der Auslegung des geschriebenen Wortes als platonische Idee vom als aus Körper, Seele und Geist bestehenden dreifältigen Menschen. Origenes’ Verwendung der Idee des dreifältigen Menschen und sein Versuch, die Seele vom Körper getrennt zu sehen, spiegelt auch eine Affinität mit der Gnosis wider. Wie die Gnostiker entlieh sich Orige­nes das berühmte griechische Diktum „Erkenne dich selbst“ und transformierte das griechische Konzept in die Notwendigkeit der Seele, ihren Ursprung und ihre Bestimmung zu erkennen, „während sie unter den Mysterien wandeln muss“. Die Seele muss, so fügt er hinzu, „bei dem Erkennen ihrer selbst dem Studium der Dogmatik und heiligem Streben Beachtung schenken.“

Maria von Magdala oder von Bethanien?


Christus ist, wie sein Name sagt, der Gesalbte, doch seine Salbung erfolgte durch Frauen. Aus diesem Grund sind die folgenden Überlegungen von größter Wichtigkeit für die Stellung der Frau im frühen Christentum:

Liest man die eingangs dieser Arbeit genannten Bezeichnungen für Maria Magdalena im Hoheliedkommentar des Origenes, so gewinnt man zunächst den Eindruck, dass diese eher auf Maria von Bethanien gemünzt sein könnten: Origenes interpretiert die Braut des Hohenliedes als die Seele oder Psyche, und den Bräutigam als Liebe, Eros-Christus. Die Braut des Hohenliedes ist ferner die „Maria, welche die Füße Jesu salbte und sie mit ihrem Haar trocknete.“ Und sie ist zugleich die Kirche oder Jerusalem, „unser Aller Mutter“, die seit Anbeginn der Zeit an gegenwärtig ist (Prov 8,22-31). Die Braut-Kirche muss von den „falschen Lehren“, die sie unter den Heiden gelernt hat, gereinigt werden. Wenn sie gereinigt ist, kann sie sich mit ihrem Bräutigam-Wort-Christus vereinigen. Dieser versorgt sie mit dem „lebendigen Wasser, welches ihr trockenes Land in das fruchtbare Paradies der zweiten Adam und Eva verwandelt.“[12] Es erhebt sich nun die Frage, ob mit den Zuordnungen, die Origenes vornimmt, Maria von Bethanien oder Maria von Magdala gemeint ist. Hat er in den beiden Marien eine Person gesehen, oder er hat er sie sorgsam voneinander getrennt? Das, was uns darüber von ihm bekannt ist, lässt beide Schlüsse zu:

Einzelne Aspekte von Origenes‛ komplexer Lehre weisen eine gewisse Ähnlichkeit mit der seines Freundes Hippolyt auf, den er etwa im Jahr 212 das erste Mal hatte predigen hören. Von seinen zahlreichen Werken sind betreffend Maria Magdalena nur wenige Passagen bekannt. Seit Origenes und danach seit Ephräm dem Syrer und Johannes Chrysostomos wurden Maria von Bethanien, die in Joh 11,1-12,3 und die namenlose Frau aus Mt 26,5-13 (par. Mk 14,3-9) bisweilen als eine Frau angesehen, und zwar deshalb, weil das Ergebnis der Salbung aus Joh 12,3 dasselbe sei wie jene aus den anderen beiden Stellen. Für die Entwicklung des zukünftigen Magdalenenbildes sind dies einschneidende Gedanken und daher erwähnenswert. Seit Clemens von Alexandrien bestand bereits eine Verquickung von Maria aus Bethanien und der Sünderin des Lukas (Lk 7,36-50). Auch bei Tertullian findet man diese Vermischung, wobei dieser sich selbst an anderer Stelle widerspricht und die beiden Frauen wieder auseinanderdividiert. Derartige Widersprüche sind bei zahlreichen Kirchenvätern zu finden. In dem, allerdings von fremder Seite stark überarbeiteten Markus-Kommentar erklärt Origenes sich für die Annahme von drei salbenden Frauen, schafft daraus dann aber aus drei Salbungen doch wieder ein Einheitsbild. Später wird er darüber aussagen, dass die drei verschiedenen Salberinnen nicht historisch gemeint seien. An anderer Stelle, Lk 10,38-42 und 7,36-50 sowie Joh 11,1-12,3 betreffend, geht er von nur einer Frau bei zwei Salbungen aus: Johannes habe die von Lukas verschwiegenen Namen mitgeteilt. In der ersten Homilie zum Hohenlied hingegen trennt er sorgfältig die Frau, welche das Salböl über Jesu Haupt goss als die heilige Maria von der Sünderin, welche Jesus die Füße salbte.[13]

Explizite Aussagen, dass Maria Magdalena identisch mit Maria von Bethanien oder gar der Sünderin bei Lk sei, findet man bei ihm nicht. Am ehesten klingt es noch im fragmentarisch erhaltenen Johannes-Kommentar so, als könnte Maria Magdalena auch eine Sünderin gewesen sein. Gerade in diesem Johannes-Kommentar, besonders im ersten Teil, ist zugleich auch eine Sophia-Verehrung von Origenes zu erkennen,[14] was bedeuten würde, dass er Maria Magdalena mit Sophia – in diesem Fall wohl der „unteren“ Sophia – verknüpft haben könnte.

Gegner des Origenes – Celsus und Porphyrius, Atheis­ten und Nichtchristen (und Nichtgnostiker) – reden von Maria Mag­dalena als einem „verrückten Weib“ beziehungsweise einem „gemeinen Weibe aus einem armseligen Dörfchen.“ Um wie vieles heftiger wäre die Polemik der Spötter gewesen, wenn es Grund zur Annahme gegeben hätte, dass eine ehemalige Prostituierte als Erste den Auferstandenen geschaut hätte! Origenes verteidigt hier Maria Magdalena heftig, was durchaus dafür spricht, dass er ihre Person verehrte.

Hinsichtlich Sulamith waren es vor allem die Parallelen der a) nächtlichen Suche (Hld 3,1-5 zu Joh 20,1), b) die Liebe und Treue der Frau (Hld 8,6-7 zu Joh 20,11-18), sowie c) der Aspekt der Salbe (Hld 1,3; 4,10 zu Joh 12,1-11), welche die frühchristlichen Autoren dazu bewog, die Braut des Hohenliedes mit Maria Magda­lena zu assoziieren. Bezüglich der Salbe Sulamiths nennt Origenes Maria von Bethanien (Joh 12,1-11), nämlich die Braut als „die Maria, welche die Füße Jesu salbte und sie mit ihrem Haar trocknete“, wel­che er an anderer Stelle von Maria Magdalena getrennt sieht. Doch aus dem Zusammen­hang geht eindeutig hervor, dass die Magdalenerin ge­meint ist.[15] Abgesehen davon wäre es natürlich wenig realistisch zu glauben, dass Origenes alle fünf genannten Attribute der ansonsten relativ bedeutungsarmen Maria von Betha­nien zu­geord­net hätte. Symbolisch gesehen ist für Origenes die Braut des Hohenliedes die Seele oder Psyche, der Bräutigam die Liebe, Eros-Christus.[16] Die beiden Marien aus Magdala und Bethanien verschmelzen in Origenes’ Kommentar zum Hohen­lied also zu einer Frau und einem Symbol.

Die Salbe, die von der Braut benutzt wird, um ihren Geliebten zu salben, ist diejenige, die von Maria von Bethanien verwendet wurde, um Christus zu salben. Origenes erklärt: Außerdem ist Christus die Salbe, „welche die, die gesalbt werden, zu Christen macht. Wenn die Braut-Seele-Maria die Füße des Bräutigams-Christus-Wort salbt, ist die ganze Kirche erfüllt vom Duft des Heiligen Geistes“.

Der Duft von der Salbe der Braut strömt, wie Malvern es ausdrückt, zu Maria Magdalena und bleibt an ihr haften bis zu ihrem Todestag, wo er noch „sieben Tage lang“ nach ihrem Tod in ihrem provençalischen Heiligtum wahrnehmbar ist. Denn wie Jacobus de Voragine schreibt, erfüllte das „Parfüm ihrer Heiligkeit“ die Kapelle von Bischof Maximine in Aix-en-Provence noch sieben Tage, nachdem ihre Seele gen Himmel aufgestiegen war, noch bevor ihr Leib mit einer großen Zeremonie bestattet wurde.

Durch Origenes’ Identifikation der Salberinnen Christi mit der Braut des Hohenliedes wird Maria Magdalena zu Christi Schwester-Braut, „soror mea sponsa“. Trotz der Tatsache, dass Origenes von der Römisch-Katholischen Kirche der Kirchenbann auferlegt wurde, überlebten seine mystischen Interpretationen des Hohenliedes. Und obwohl er die Salberin Christi nicht explizit als Maria Magdalena definierte, nahm die Westliche Kirche die beliebte Identifikation der Maria Magdalena sowohl als Prostituierte als auch der Frau aus Bethanien, wie sie in den kanonischen Evangelien als Salberinnen Jesu dargestellt werden, an, und feierte Maria Magdalena als die Braut des Hohenliedes.[17]


Einzelauslegung der Maria Magdalena von Origenes zugeordneten Attribute


1) Jerusalem


Die Bezeichnung geht zurück auf Hld 1,5: „Braun[18] bin ich, doch schön, ihr Töchter Jerusalems, wie die Zelte von Kedar, wie Salomos Decken.“ Der Satz wird gesprochen von Sulamith, die sich nach dem Geliebten sehnt, und in Vers 3 nimmt sie auch Bezug auf seine Salbung. Angesichts der üblichen Zuordnung der Braut des Hohen­liedes zu Maria Magdalena es überaus naheliegend, dass Letztere hier gemeint ist. Für Origenes freilich bietet die dunkle Farbe Anlass, die Braut zuerst als Sünderin zu brandmarken, um sie später als strah­lend weiß erscheinende Braut verherrlichen zu können.[19]

In Hld 2,7 spricht Sulamith: „Bei den Gazellen und Hirschen auf der Flur beschwöre ich euch, Jerusalems Töchter: Stört die Liebe nicht auf, weckt sie nicht, bis es ihr selbst gefällt.“ In Hld 3,5 wiederholt sie dies mit fast genau denselben Worten, und in Hld 8,4 findet sich nahezu derselbe Satz ein drittes Mal. Das erste Mal spricht sie ihn vor ihrer verzweifelten nächtlichen Suche des Geliebten, das zweite Mal unmittelbar, nachdem sie ihn gefunden hat. Es bedeutet, dass die Hochzeit sich erst dann vollziehen kann, wenn Braut und Bräutigam bereit sind. Denn erst nach dem Gang in die Unterwelt, nachdem die Braut ihren Geliebten gefunden hat, kann das Frühlingsfest beginnen, die Hochzeit sich vollziehen. „Jeru­salems Töchter“ sind in diesem Fall niemand anders als die Jüngerinnen und anderen mit Jesus verbundenen Frauen neben Maria Magdalena, die mit ihr am Ostermorgen zum Grab Christi gehen. In fast unmittelbarem Anschluss an 8,4 finden sich zwei Zeilen, die am kirchlichen Feiertag Maria Magdalenas in der Messe gelesen wer­den, nämlich Hld 8,6-7. Diese zeugen in aller Deutlichkeit von der Treue der Braut zu ihrem Bräutigam, über den Tod hinaus. Für altkirchliche Exegeten wie Origenes stand es vollkommen außer Frage, dass mit der Braut des Hohenliedes hier nur Maria Magdalena gemeint sein kann!

Hld 3,11: „Ihr Töchter Jerusalems, kommt heraus und schaut, ihr Töchter Zions, König Salomo mit der Krone! Damit hat ihn seine Mutter gekrönt am Tage seiner Hochzeit, an dem Tag seiner Herzensfreude.“ Abermals sind diese Sätze von Sulamith. Sieht man auch weiterhin konsequent Sulamith als Maria Magdalena und Salomo als Jesus, heißt dies: Die Jüngerinnen sollen sich freuen, denn Christus ist auferstanden! Dass aber seine Mutter ihn gekrönt hat am Tag seiner Hochzeit, kann sich nur auf die Hochzeit von Kana beziehen, an der Jesus und Maria Magdalena heirateten!

Hld 5,8: Wiederum Sulamith: „Ich beschwöre euch, Jerusalems Töchter: Wenn ihr meinen Geliebten findet, sagt ihm, ich bin krank vor Liebe.“ Hieran sieht man, dass die Chronologie des Hohenliedes nicht stimmig ist, weil es von den Rabbinern umgebaut wurde. Denn diese Worte können natürlich nur in eine Szene passen, die stattfand, bevor Sulamith alias Maria Magdalena ihren Geliebten findet, und zwar deutlich vor der nächtlichen Suche.

Hld 5,16: „Sein Mund ist voll Süße; alles ist Wonne an ihm. Das ist mein Geliebter, ja, das ist mein Freund, ihr Töchter Jerusalems.“ Auch dies wird von Sulamith-Maria Magdalena gesprochen, offen­bar, nachdem sie ihn gefunden hat.

Hld 6,4: Der Geliebte spricht zur Geliebten: „Schön wie Tirza bist du, meine Freundin, lieblich wie Jerusalem, prächtig wie Himmelsbilder.“ Dieser Vers gestattet eine direkte Assoziation von Sulamith-Maria Magdalena mit Jerusalem!

2) Unser aller Mutter, 3) Von Beginn aller Zeit aller lebend


Diese beiden Zuordnungen sind nicht voneinander zu trennen. Wir finden sie zwar nicht im Hohenlied, wohl aber in den Sprüchen Salomos, den Proverbien. In Prov 8,22-31 spricht „Frau Weisheit“:

„Der Herr hat mich geschaffen im Anfang seiner Wege, vor seinen Werken in der Urzeit;

in frühester Zeit wurde ich gebildet, am Anfang, beim Ursprung der Erde.

Als die Urmeere noch nicht waren, wurde ich geboren, als es die Quellen noch nicht gab, die wasserreichen.

Ehe die Berge eingesenkt wurden, vor den Hügeln wurde ich geboren.

Noch hatte er die Erde nicht gemacht und die Fluren und alle Schollen des Festlands.

Als er den Himmel baute, war ich dabei, als er den Erdkreis abmaß über den Wassern,

als er droben die Wolken befestigte und Quellen strömen ließ aus dem Urmeer,

als er dem Meer seine Satzung gab und die Wasser nicht seinen Befehl übertreten durften,

als er die Fundamente der Erde abmaß, da war ich als geliebtes Kind bei ihm. Ich war seine Freude Tag für Tag und spielte vor ihm allezeit.

Ich spielte auf seinem Erdenrund und meine Freude war es, bei den Menschen zu sein.“

Chokmah, Sophia ist also zweifellos „unser aller Mutter“, und zweifellos lebte sie seit Anbeginn der Zeit. Im 10. Kapitel der „Weisheit Salomos“ wird beschrieben, welchen Bezug bereits die Urväter Israels zu Chokmah hatten: Wsh 10,1-2: Sie behütete Adam, befreite ihn von der Ursünde und gab ihm die Kraft, über alles zu herrschen. So bezog schon der erste Mensch seine Kraft aus der Beziehung zum Göttlich-Weiblichen. Wsh 10,4: Sie errettete die überflutete Erde und steuerte die Arche des Gerechten Noah bei der Sintflut sicher durch die Wasser. Wsh 10,5: Zur Zeit der Sprachen­verwirrung erwählte sie den Gerechten Abraham und behütete ihn, sodass er stark und ohne Tadel vor Gott blieb. Wsh 10,6-9: Sie verhalf dem Gerechten Lot zur Flucht aus den fünf Städten und befreite ihre Diener aus jeglicher Mühsal. Diejenigen aber, die ihr nicht dienten, kamen zu Schaden. Daraus ist zu schließen, dass es einen Kult um diese Göttin gegeben haben muss.

Origenes übertrug das Wissen um Chokmah aus Salomos Sprü­ch­en alias Sophia aus dem Buch der Weisheit auf die Maria, die er in seiner Auslegung zum Hohenlied mit Sulamith identifiziert, folglich Maria Magdalena.

4) Unsterblich


Der Begriff „unsterblich“ bezieht sich ebenfalls auf Frau Weisheit, lässt sich aber weder aus dem Hohenlied noch aus den Weisheitsbüchern direkt extrahieren, sondern nur schlussfolgern. Betreffend der Weisheitsbücher ging man einfach davon aus, dass die in den Proverbien und der Weisheit Salomos beschriebene Göttin gar nicht anders als unsterblich sein konnte. Einen etwas klareren Anhaltspunkt jedoch bietet uns das Hohelied in Hld 8,6-7:

„Leg mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel an deinen Arm! Stark wie der Tod ist die Liebe, die Leidenschaft ist hart wie die Unterwelt. Ihre Gluten sind Feuergluten, gewaltige Flammen.

Auch mächtige Wasser können die Liebe nicht löschen; auch Ströme schwemmen sie nicht weg. Böte einer für die Liebe den ganzen Reichtum seines Hauses, nur verachten würde man ihn.“

Bei diesen Zeilen handelt es sich um genau die Passage, die am Festtag Maria Magdalenas, dem 22. Juli, in den meisten Messen gelesen wird! Ihre Liebe ist „stark wie der Tod“, und ihre Leidenschaft „hart wie die Unterwelt“. Der Bezug von der nächtlichen Suche Sulamiths und dem frühmorgendlichen Gang Maria Magdalenas zum Grab, ihren Geliebten zu suchen, ist hier ganz besonders offensichtlich. Es kann daher nur diese Stelle im Hohenlied gewesen, die Origenes veranlasst hat, Maria Magdalena als „unsterblich“ zu bezeichnen.

5) Ecclesia


Sophia ist zugleich auch die Braut Salomos, denn in Wsh 8,9 spricht dieser: So beschloss ich, sie als Lebensgefährtin heimzufüh­ren; denn ich wusste, dass sie mir guten Rat gibt und Trost in Sorge und Leid.“ Der ganze Abschnitt Wsh 8,9-18 beschreibt Sophia als seine Frau. Salomo wiederum ist der später mit Jesus identifizierte Bräutigam des Hohenliedes, seine Braut ist Sulamith, folglich Maria Magdalena. Dies musste auch Origenes bewusst gewesen sein, doch zugleich ließ sich die Vorstellung eines womöglich verheirateten Jesus für ihn nicht mit dem kirchlichen Glauben vereinbaren. Um dies zu negieren, entstand das Denkmodell von der Ecclesia, der Kirche als Braut, und auch aus diesem Grund wählte Origenes die Allegorie als Methode für seine Exegese.

Weil Origenes eine „Leidenschaft“ für Gott hat, sagt er, dass die Liebe, in dem, der Gott liebt, aus „Wohltätigkeit, welche Gott ist“ besteht, und „Wohltätigkeit, in wem auch immer sie ist, liebt nichts Irdisches, nichts Materielles, nichts Verführbares“. Origenes’ Ablehnung des Materiellen und „Verführbaren“ führt ihn zu dem Glauben, dass die Seele „innere Sinne“ hat, welche Christus zufrie­denstellen. Und dieser Glaube ist in seiner Exegese der Eröffnungs­worte des Hohenliedes implizit vorhanden: „Oh, dass du mich küssen würdest mit den Küssen deines Mundes!“ Wie Origenes festhält, sehnt sich die Braut nicht nach den Küssen ihres Geliebten, sondern sie ist die Kirche-Maria-Seele, die sich nach den „heiligen Mysterien“ der Kirche sehnt, „dem Wort Gottes“. Christus, so fährt Origenes fort, entzückt alle Sinne der „vollkommenen Seele“, denn sie kann ihn riechen, schmecken, sehen, hören und berühren. Und wenn die Braut zu ihrem Geliebten ruft: „Deine Salböle duften köstlich“, so spricht sie, wie Origenes sagt, von den „Kosmetika“ der Seele. Diese „Kosmetika“ führen die Braut zur Entdeckung der „Nichtigkeit der Welt“ und den „falschen Wundern verderblicher Dinge“, und schließlich zu der Kenntnis der „Mysterien“ und der „Göttlichen Urteile.“

Die Göttin des Origenes: Maria Magdalena


Die Web-Autorin ina-lena sieht Maria Magdalena angesichts der Zuschreibungen seitens Origenes als Aspekt der Göttinnen-Trinität Mari-Anna-Ištar und Priesterin eines Frauenordens, welcher die besagte Göttin verehrte, und welchem die drei Türme des Salomo-Tempels geweiht waren.[20] Gerade durch den Bezug zu den Türmen wäre ein Bezug zu Maria Magdalena in Zusammenhang mit diesem Kult natürlich durchaus naheliegend. Doch die Äußerungen von Origenes über Maria Magdalena legen sogar noch viel mehr nahe. Der Essenz zufolge, die sich aus seiner Theologie ergibt, war sie nicht nur eine Priesterin, sondern sogar eine Göttin! Origenes vermeidet diesen Begriff zwar, doch das, was von ihm bezüglich der Magdalenengestalt überliefert ist, bringt dies nichtsdestoweniger zum Ausdruck:[21]

Die Seele Jesu, von Anfang an existierend, habe den Logos völlig in sich aufgenommen, so dass sie mit ihm ein Geist wurde und derart seine Menschwerdung vermittelte. Die Natur Gottes könne sich nicht ohne Vermittlung mit dem Leib verbinden, oder anders gesagt: Inkarnation sind grobstoffliche Materie sind heilsnotwendig. Das Himmlische Jerusalem, wie Origenes Maria Magdalena nennt, sei nun die Mutter der Seele Jesu! Da Maria Magdalena beziehungs­weise ihre Seele folglich ebenfalls vor Beginn aller Zeit an gelebt haben muss, hat sie diese Präexistenz mit Jesus gemein: das Gött­liche Urpaar! Maria Magdalena bekommt hier, wendet man Origenes’ eigene Bezeichnung für sie als „Jerusalem“ konsequent an, also sinngemäß den Rang einer Muttergöttin, welche die Mutter der Seele Jesu ist, zugeschrieben! Wir finden, wie bereits festgestellt, die Sprechweise „vor Beginn aller Zeit an lebend“ auch bei der Sophia der ATlichen Weisheitsbücher (Prov 8,22-31), was einmal mehr eine Assoziation von Sophia und Maria Magdalena nahelegt. Nimmt man nun Origenes und die Bibelstelle exakt beim Wort, so kann Sophia-Maria Magdalena, obwohl sie der Seele Jesu Mutter­seele ist, nicht vor, sondern höchstens gleichzeitig mit ihm existent gewesen sein, da Origenes ja sagt, die Seele Jesu habe von Anfang an existiert. Der Seele Jesu Mutterseele muss sie ihm zufolge also in einem allegorischen Sinn sein, nicht in einem schöpferischen. Als – ge­meinsam mit Jesus – urerste Seele ist sie hierdurch natürlich auch „unser aller Mutter“, doch hat diese Bezeichnung noch einen weiteren Sinn: „und der Gottessohn verließ Vater und Mutter (den Weisheitsbüchern nach also Jahwe und Sophia), und hing seiner Frau, der gefallenen Kirche an, die sein Leib sei.“ Diese Verbin­dung Christi mit der Kirche sieht Origenes vor allem im Hohenlied dargestellt; sie entspricht der Verbindung des Logos mit der gläubi­gen Seele. Die erotische Sprache des Hohenliedes vergeistigt er: Küsse bedeuten bei ihm die Übertragung von Erkenntnis – die Parallelen zu gnostischen Lehren, genauer gesagt deren Geist-Materie-, Gut-Böse- und Mann-Frau-Dualismus sind unübersehbar. Selbst die heilige Schrift, ohne die laut Origenes keine Erkenntnis möglich sei, sieht er als Leib Christi an; zugleich aber sei sie ein Werk der Ruachmutter. Da nun Maria Magdalena, wie im Hohenlied versinnbildlicht, als Sulamith die gefallene Kirche beziehungsweise die Ecclesia darstellt, die sich wieder nach dem Heil sehnt und dann wie Maria Magdalena daran festhält, ist sie diese auch in diesem Sinn wie bei Hippolyt: die Neue Eva = „unser aller Mutter“, und „unsterblich“ = ewig treu. Die Göttliche Weisheit, Sophia, ist für Origenes auch die Führerin, die uns durch Schöpfung und Bibel von den irdischen Dingen zu den Himmlischen hinüberführen will, was gut zu der von Jesus als Führerin beziehungsweise Apostelin Be­stimm­ten passt. Darin, dass sie die Mutterseele der uranfänglichen Seele Jesu sei, liegt auch kein Widerspruch zu der biblischen Aussage, dass sie „aus dem Munde des Höchsten“ hervorging, somit Tochter und erstes Geschöpf Jahwes sei, da Origenes diesen über und vor Allem denkt.

In der vorhergehenden Passage kann man sehr gut Maria Magdalena als archaische Muttergöttin ausmachen – beziehungswei­se das, was in der Gedankenwelt des Origenes davon übrigblieb. Neben den Parallelen zu Hippolyt (Neue Eva, Ecclesia) sind bei ihm auch Ähnlichkeiten mit gnostischen Systemen, besonders dem valentinianischen, erkennbar, da hier wie dort männlicher und weiblicher Aspekt oft harmonisch zusammenwirken und eine vergleichbare, doppeldualistische Denkweise auszumachen ist. Wichtig wird bei Origenes die Frage nach der „sündigen Frau“, was von seiner Anschauung Platons im Symposion und der dort erwähnten „gewöhnlichen“ Aphrodite herrühren dürfte. Die gefal­lene Frau ist die Kirche, die als Eva sündigte und sich als Maria Magdalena reinwäscht durch die Liebe zu Christus. Doch die Kirche muss auch belehrt werden, und diese Belehrungen geschehen durch Jesus, die personifizierte Liebe. Mit Blick auf den Einfluss von Platon auf Origenes hat er somit die alte heidnische, buhlerische Lie­be der Gewöhnlichen Aphrodite umgewandelt in eine höhere Liebe, welche zur Grundlage einer neuen Kirche und der menschlichen Entwicklung wird, was zugleich natürlich auch impliziert, dass Maria Magdalena die Himmlische Aphrodite ist.

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Hinweis


Bei diesem Artikel handelt es sich um einen unwesentlich veränderten Auszug aus meinem Buch





[1] Dalichow, Irene: Die heiligen Huren, In: Esotera 49. 1998, 6, S. 40-43.
[2] Walker, Barbara G.: Das geheime Wissen der Frauen, München 1997.
[3] Malvern, Marjorie M: Venus in sackcloth. The Magdalen's origins and metamorpho­ses, Carbondale, IL 1975.
[4] Vogt, Hermann-J.: Origenes, Origenismus, In: LThK 7. 1998, Sp. 1131-1135.
[5] Origenes; Suso Frank, Karl (Üb.): Zwei Homilien zum Hohen Lied, In: (ders.): Das Hohelied, Einsiedeln 1987, S. 25-78.
[6] Suso Frank 1987, S. 27.
[7] Fischer, Henning: Der Mystiker Jesus von Nazareth. Eine „andere“ christliche Weis­heitslehre für alle geistig Suchenden, Münster/Wf. 2007, S. 32.
[8] Übersetzung nach Malvern 1975, S. 57.
[9] Jacobsen Buckley, Jorunn: "The Holy Spirit is a double name". Holy Spirit, Mary, and Sophia in the Gospel of Philip, In: Images of the feminine in Gnosticism, Harrisburg, PA 2000, S. 211-227, S. 212f.
[10] Malvern 1975, S. 63.
[11] Malvern 1975, S. 61.
[12] Malvern 1975, S. 60.
[13] Suso Frank 1987, S. 46.
[14] Ullmann, Walter: Die Sophia-Lehre des Origenes im 1. Buch seines Johanneskommentars, In: Studia Patristica, Leuven/Berlin, 16. 1985, 2, S. 271-278.
[15] Malvern 1975, S. 58, 64.
[16] Malvern 1975, S. 60.
[17] Malvern 1975, S. 65.
[18] Die Einheitsübersetzung übersetzt „braun“ anstelle dem sonst häufiger angegebenen „schwarz“.
[19] Suso Frank 1987, S. 47ff.
[20] ina-lena, Ein paar Frauengeschichten aus dem Bayerischen Nationalmuseum, http://amore-animali.blog.de/2010/02/28/paar-frauengeschichten-bayerischen-nationalmuseum-8088988/; vom 28.02.2010.
[21] Zum Folgenden vergleiche Vogt 1998, Sp. 1133.


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