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Die Meerriesin Rán und ihre neun Töchter - ein Flugschiff und U-Boot?

Für den folgenden Beitrag danke ich ganz herzlich Walter-Jörg Langbein, der mir großzügigerweise zwei Bände aus seiner Reihe "Monstermauern, Mumien und Mysterien" zum Geschenk machte. Band 9 (Alsdorf, Januar 2020), führte mich zu dem Werk von Barbara Hutzl-Ronge "Quellgöttinnen, Flussheilige, Meerfrauen. Mythen, Sagen und Sternzeichen zum Wasser", München 2002.
Frau Hutzl-Ronge handelt an einer Stelle ihres Buches von der germanischen Meerriesin Rán, ein Meereswesen mit neun Töchtern. Ráns neun Töchter Angeyja, Atla, Eistla, Eyrgjafa, Sjalp, Greip, Imd, Jarnsaxa und Ulfrun sollen, so will es der Mythos, GEMEINSAM(!) den Wächter der Götter Heimdall geboren haben.1 Da dies eine rein schon anatomische Unmöglichkeit ist, wäre es vernünftiger, davon auszugehen, dass Heimdall weniger von ihnen geboren, sondern vielmehr erschaffen wurde, womöglich in einem Labor durch DNA-Manipulationen oder vergleichbare genetische Experimente, wie sie in heutiger Zeit zum Beispiel in Japan vorgenommen werden, dort mit dem Ziel Mischwesen aus Mensch und Tier(!) zu erzeugen, zu welchem Zweck auch immer.
Nun, Mutter Rán war bekannt dafür, ertrunkene Seeleute mit ihrem Netz einzufangen. Da sie Gold liebte, trug jeder Seemann stets eine Goldmünze bei sich, den „Obolus für Rán“, um im Fall einer Begegnung mit ihr gut behandelt zu werden, sei es vor oder nach seinem Tod. Der Zusammenhang mit dem Gold erinnert an Mythen der Babylonier, wie sie von Zecharia Sitchin in seinen Arbeiten „Das verschollene Buch Enki“ und Der zwölfte Planet wiedergegeben werden, denn dort benötigen die Außerirdischen Gold, um mit Goldstaub die Atmosphäre ihres Heimatplaneten zu reinigen.1 Die Niburianer, wie Sitchin sie nennt, und die von einem hypothetischen Planeten jenseits des Pluto stammen sollen, sind praktisch identisch mit dem sumerisch-babylonischen Götterpantheon. Sie hatten durch langwierige Veränderungen an der DNA der Urmenschen, die sie auf der Erde antrafen, schließlich die Igigi, ihre Arbeitskräfte, erschaffen, welche unter anderem in Goldminen Südafrikas schuften mussten.

Freundlicher ging es in Ráns Reich zu. Hatten die Seeleute eine goldene Münze bei sich, so wurden sie von der Meerfrau in ihr „Goldenes Reich“ eingeladen, wo diese ihnen ein Fest bereitete. Wenn die Geister der Verstorbenen dann bei ihrer Beerdigung zugegen waren, sahen die Angehörigen es als gutes Zeichen an, dass sie in Ráns Reich eingegangen und dort frendlich empfangen worden waren. Und dieses Reich dachte man sich als Unterwasserreich, gelegen unterhalb des Meeres. Dies entspricht in etwa den indischen Vorstellungen von den Lokas, den Wohnsitzen der Götter, ebenfalls tief im Meer gelegen.
Die Gestalt der Rán dachte man sich als halb Mensch, halb Fisch, und das Meer, über das sie regierte, wurde „Straße der Rán“ genannt.2  Laut Jacob Grimm, Deutsche Mythologie, ist Rán die Gemahlin des Meeresgottes Oegir und heißt auch Ránar. Daraus, dass ertrinkende Menschen ihr anheimfallen, folgt laut Grimm ihre Göttlichkeit, und fara til Ránar heißt „zur See ertrinken“. Sie zieht die Ertrunkenen in einem Netz zu sich, von woher sich ihr Name erklärt, rán (neutr.) ist rapina, ræena rapere, spoliare. Laut Grimm dürfte es auch eine Göttin Rahana gegeben haben; jedenfalls wird das, was Rán tut, auch auf Hel und Freyja übertragen. Erstere empfängt die auf dem Land verstorbenen Seelen, Freyja die in der Schlacht gefallenen.3

 Rán, Galionsfigur der Fregatte Jylland in Ebeltaft (von WP Commons, lizensiert nach GFDL).

Der Name Rán hat ferner Bezug zu Rana und würde damit „Räuberin“ bedeuten, im Sinne einer Gestalt, die Verstorbene beziehungsweise Seelen einfängt, wie gesagt, mit ihren Netzen. Mit Blick auf die indogermanische Etymologie würde ich aber auch einen Bezug zum indischen Wort Rani für Königin durchaus in Erwägung ziehen. Besonders interessant nun sind auch die neun Töchter Ráns. In den nordischen Namen, wie sie bei WP angegeben werden,4 bieten sie wichtige Indizien für eine etwaige außerirdische Herkunft:


– Himingläva (Himinglæva), „die Himmelsklare“ (die, durch die man den Himmel klar sehen kann, laut WP Bezug zur Durchsichtigkeit des Wassers).


– Dufa (Dúfa), was „Taube“ bedeutet und „die Hohe“ ausdrückt (nach dem hohen Flug der Taube).


– Blodughadda (Blóðughadda), „die mit dem blutigen Haar“ (Bezug zum rotfarbenen Schaum der Wellen).


– Hefring, die „Steigende“.


– Unn (Uðr oder Unnr), „die Schäumende“.


– Kólga, „die Kühlende“.


– Hrönn, „die Fließende“ (fließende Lava!).


– Bylgja, was auf Isländisch „Woge“ bedeutet.


– Båra (Bára), „Tsunami“ oder „Wellenspitze“


Wir haben hier sowohl Bezüge zum Himmel als auch zum Wasser, was an die Flug- und Wasserschiffe erinnert, die wir aus verschiedenen indischen heiligen Schriften kennen. Im Einzelnen:


Dufa, die Taube – also genau das Symboltier der Innana, Ištar, Aphrodite, Venus, Ruach und Sophia und im Mittelalter der Katharer. Woher kommt der die Assoziation eines Vogels zu einer Meerjungfrau? Die Sirenen aus der griechischen Mythologie, die wir von den Reisen des Odysseus kennen, sind im Allgemeinen bekannt als Meerjungfrauen. Es gibt aber auch Hinweise, dass sie zuvor Vogelfrauen gewesen sein sollen. Ihre Gestalt als Mischwesen aus Mensch und Vogel soll laut WP älter sein als die aus Mensch und Fisch. Dies macht vor allem dann Sinn, wenn man bedenkt, dass die außerirdischen Besucher zuerst durch den Weltraum reisten und sich anschließend in den Gewässern auf der Erde ansiedelten. Der Bezug von Dufa, der germanischen Tochter der Meerriesin Rán, zu der Taube, weist jedenfalls eine starke Verwandtschaft auf mit Mythen Griechenlands, des Mittelmeerraums und des Nahen Ostens.


Hefring bedeutet die „Steigende“ – zum Himmel aufsteigend, oder zur Wasseroberfläche? Vergleichbar mit ihr ist ihre Schwester Himingläva, die „Himmelsklare“, die sowohl Bezug zum Wasser als auch zum Himmel hat, verleiht sie doch einen klaren Blick auf den Himmel durch das Wasser. Mit diesen Namen könnten Geräte symbolisiert sein, die alle zu einem Flug- und Wasserschiff gehören: Dufa, der Teil, der zum Flug befähigt, Hefring die Rakete, also der Antrieb für den Aufstieg, Himingläva ein Ortungs- oder Sichtgerät. Mit Hrönn, „der Fließenden“ (Lava!) könnte der erhitzte Treibstoff gemeint sein, mit Blodughadda eine Rotfärbung des Wassers durch Austreten von Treibstoffresten beim Startvorgang, mit Unn das dabei schäumende Meer, mit Bylgja und Båra die Wogen und Wellenspitzen (Tsunami-artige Wellen), die ebenfalls beim Start und Austritt aus dem Wasser auftreten dürften. Last but not least schließlich Kólga, „die Kühlende“, vielleicht ein Gerät zur Kühlung der erhitzten Maschinen...! Da verschiedene Aspekte von Rán später auf Freyja übetragen wurden, ist es vielleicht von Relevanz, dass in den Glaubensvorstellungen der Germanen Freyja in einem von Katzenwagen gezogenen Wagen durch den Himmel fuhr! Denn somit stünden beide, die Meerriesin Rán und die Wanengöttin Freyja, mit einem technischen Gerät in Verbindung, wenn auch bei Letzterer „nur“ noch der Aspekt des Fluggeräts in Erinnerung blieb. Denn was sollte der „Katzenwagen“ anderes sein als ein Flug- oder Raumschiff, da die Göttin sich mit ihm über den Wolken fortbewegt?


Freyja im Katzenwagen über den Wolken, Gemälde von Nils Blommér (1852), gemeinfrei.

Nur übersteigerte Fantasie, oder doch etwas, was man in Erwägung ziehen sollte? Jedenfalls, denkt man dies alles konsequent zu Ende, so kann man durchaus auf die Idee kommen, dass Rán selbst das Flug- und Wasserschiff war, in dem diese Gerätschaften – gleichsam ihre „Töchter“ – installiert waren, und welches die beschriebenen Wirkungen erzeugte. Da Rán außerdem als Persönlichkeit hervortritt, war diese Meerfrau vielleicht zugleich die Kapitänin oder Pilotin dieses Schiffs. Jedenfalls dürfte zweifellos Gold ein wichtiger Bestandteil gewesen sein, der in einem solchen Schiff eine bedeutende Rolle spielte, in welcher Hinsicht auch immer, zum Beispiel für die Wartung der Systeme.


Anmerkungen
1 Hutzl-Ronge, Barbara: Quellgöttinnen, Flussheilige, Meerfrauen, München 2002, S. 265.
außerirdischen Gottes, Rottenburg 2006, S. 24, 46 (Synopse der 1. und 2. Tafel) u. a.
2 https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%A1n, Zugriff am 02.05.20.
3 Grimm, Jacob: Deutsche Mythologie, Göttingen 1843, S. 288.
4 https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%A1n, Zugriff am 03.05.20.

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